Mahler, der Wanderer
Das Wandern als Quelle der Inspiration und die ewige Suche des Komponisten nach seiner geistigen Heimat stand im Mittelpunkt des 4. Gustav Mahler Festivals am Attersee.
Gustav Mahler war ein Wanderer im doppelten Sinne: Als begeisterter Erkunder der Natur, sowie als Ewig-Suchender nach einer geistigen Heimat.
Aus seiner böhmischen, österreichischen, deutschen und jüdischen Identität heraus griff der Komponist nach der expressiven Kraft der Musik, um diesem gespaltenen Selbst Ausdruck zu verleihen. Über diese Unruhe hinweg suchte er Trost in einer höheren Sphäre: In der Natur – beim Schwimmen, Radeln und Wandern. Das Gustav Mahler Festival 2019 ging dem vielseitigen Aspekt dieses Themas bei Mahler auf die Spur.
Festakt
Feierliche Eröffnung des
4. Gustav Mahler Festivals
Das Wandern als Quelle der Inspiration und die ewige Suche des Komponisten nach seiner geistigen Heimat standen im Mittelpunkt des 4. Gustav Mahler Festivals am Attersee.
Bei der Eröffnung konnten die Organisatoren das Publikum mit einer besonderen Überraschung begeistern: Die Giebelspitzen des Komponierhäuschen wurden nach wissenschaftlichen Erkenntnissen durch originalgetreue Nachbildungen von einem örtlichen Handwerker wieder in Stand gesetzt.
Der Festakt wurde von Altbürgermeister Regierungsrat Franz Kneissl moderiert und von Bürgermeisterin Nicol Eder, Intendant Dr. Morten Solvik und den Bezirkshauptmann Dr. Martin Gschwandtner eröffnet. Die Stars der Eröffnung waren die Steinbacher Dorfkinder, die mit ihren lustigen Wanderliedern unter der Führung von Fritz Zopf die Herzen des Publikums im Sturm eroberten.
Sonderausstellung 2019
Nach dem offiziellen Auftakt nutzten die Besucher die Möglichkeit, die Sonderausstellung 2019, kuratiert von Mahlerforscher Prof. Dr. Christian Glanz (MUK Wien), bei einem erfrischenden Aperitif der Firma Kate&Kon zu besichtigen.
Die jährliche Sonderausstellung zum Festivalthema kann ganzjährig gegen Voranmeldung an der Rezeption im Hotel Föttinger kostenlos besichtigt werden.
Mahler in Lied und Wort
Das bestens aufeinander eingespielte Duo Bassbariton Milan Siljanov (Bayerische Staatsoper) und Nino Chokhonelidze (Klavier) erlaubten mit ihren Interpretationen Einblicke in Mahlers Naturverbundenheit (Frühlingsmorgen und Ich ging mit Lust durch einen grünen Wald, zwei frühe Lieder), als Romantiker und Textdichter in Lieder eines fahrenden Gesellen, aber auch als Wanderer, der verzweifelt versucht, seinen Weg zu finden (Um Mitternacht und Urlicht).
Mahler, der Wanderer
In Mahlers Leben und Wirken kommt das “Wandern” in vielen Formen hervor. In den Referaten von Peter Gülke, Franz Willnauer sowie Christian Glanz und in der darauffolgenden Diskussion kamen drei sehr prominente Musikforscher und international anerkannte Mahler-Kenner zu Wort, die die historischen, biographischen und persönlichen Dimensionen dieses Themas eruierten. Die äußerst rege Beteiligung des Publikums an der anschließende Diskussion zeigte das hohe Interesse an fachlichen Blickwinkeln.
Film-Weltpremiere
Am Abend präsentierte das Gustav Mahler Festival die Film-Weltpremiere "Lieder eines fahrenden Gesellen" des amerikanischen Regisseurs Jason Starr.
Wanderung mit musikalischem Picknick
Auf den Spuren von Gustav Mahler begleitete Wanderführer Herbert Benedik die Teilnehmer am dritten Tag des Festivals zum wildromantischen Taferlklausse, wo sie ein musikalisches Picknick mit Freiluftkonzert durch Hans-Peter Falkner, Gründer und Leader der Gruppe Attwenger, und Georg Gsenger erwartete.
Liederabend: Schubert, der Wanderer
Mit ausdrucksstarken bildhaften Klängen vollendeten die Pianistin Alexandra Silocea mit "Wandererfantasien" und der der britische Bassist Matthew Rose (Schuberts "Winterreise") den ereignisreichen Samstag.
Beendet wurde das viertägige Festival durch ein Matineekonzert und ein Ständchen zum 159. Geburtstag des Komponisten vom britischen Orchestra For the Earth.
Besichtigung Komponierhäuschen nach Vereinbarung jederzeit möglich.
Kontakt: Hotel Gasthof Föttinger
Telefon: +43 7663 8100
E-Mail: info@hotel-attersee.at